BERNARDO BELLOTTO MALT EUROPA
Mit ca. 80 Leihgaben aus öffentlichen und privaten Sammlungen in Europa und
den USA zeigt die Alte Pinakothek vom 17.10.2014 bis 08.02.2015 die erste umfassende Werkschau Bellottos in
Deutschland seit bald 50 Jahren und bietet die einmalige Gelegenheit, den
venezianischen Vedutenmaler auf seinen Wegen durch das Europa des 18.
Jahrhunderts zu begleiten.
genannt Canaletto II, arbeitete 1761 für einige Monate in München und malte
für den bayerischen Kurfürsten Maximilian III. Joseph ein weites Panorama der
Stadt und zwei Ansichten von Schloss Nymphenburg. Dank umfassender
Restaurierungen werden die drei großformatigen Gemälde in den kommenden Monaten
ihre ursprüngliche Strahlkraft zurückgewinnen. Sie zählen zu den Hauptwerken
des Malers und sind auch als historische Dokumente einzigartig.
Die Ausstellung zeigt Bellottos Münchner Werke erstmals im Kontext
exemplarischer Gemälde und Zeichnungen aus allen seinen Schaffensphasen. So
werden Ansichten von Residenzstädten, Schlössern und Villen im Zentrum stehen
und die Schauplätze von Bellottos Wirken lebendig machen – von Venedig und Rom
über Dresden und Wien bis nach Warschau. Zudem sind bislang weniger
berücksichtigte Werkgruppen wie Bellottos einfühlsame Landschaftsmalerei und
seine phantastischen Darstellungen idealer Architektur thematische
Schwerpunkte.
In der direkten Gegenüberstellung von Entwurfszeichnungen und Gemälden
stellt die Präsentation die komplexen Werkprozesse dar, die sowohl den hohen
dokumentarischen Wert als auch die idealisierende Komposition der Veduten
ermöglichten. Am Beispiel der München-Ansicht soll dabei Bellottos Umgang mit
einem beliebten optischen Hilfsmittel seiner Zeit, der Camera obscura,
rekonstruiert werden.
Eine aktuelle künstlerische Auseinandersetzung mit den Gemälden im Medium
der Fotografie wird die Ausstellung abrunden und den Blick für Bellottos
innovativen Beitrag zur großen Tradition der europäischen Vedutenmalerei
schärfen. (Text: Alte Pinakothek München)