Oscar Tuazon. Alone in an empty room
Holz, Metall, Stein und Beton sind die Werkstoffe von
Inspiriert von der Do-it-Yourself-Ästhetik wie von der Kunst- und
Baugeschichte, bewegen sich seine Konstruktionen zwischen Skulptur und
Architektur. Sie entstehen im Außen- oder Innenraum und erscheinen auf den
ersten Blick sperrig und „nutzlos“. Manche sind aber auch bespielbar, können
umfunktioniert, benutzt werden.
Der 1975 in den USA geborene Künstler interessiert sich für
Entstehungsprozesse: Die kollektive körperliche Arbeit, Anstrengung und
Kommunikation sieht er als Teil seines Werks. Dieses ist auch durch Tuazons
Auseinandersetzung mit der Kunstgeschichte geprägt. Seine Arbeiten bringen
Ideen der Land Art mit der Minimal Art in Berührung; inhaltliche Verknüpfungen
mit Carl Andre, Bruce Nauman, Robert Smithson oder Gordon Matta-Clark geben dem
Diskurs um Raum, Material und Arbeit in der zeitgenössischen Kunst eine neue
Wendung.
Das ortsspezifische Projekt im Museum Ludwig (15.02.2014 – 13.07.2014) greift
in das große Treppenhaus des Museum Ludwig ein. Aus Beton, Glas, Metall und
anderen Baumaterialien errichtet Tuazon dort architektonische Versatzstücke
eines Privathauses. Begonnen hat er mit seiner Arbeit bereits im Rahmen der
Sammlungsneupräsentation Not Yet Titled im Untergeschoss des
Museums, wo er ein selbst gebautes Garagentor auf den Boden gelegt hat. Er
benutzt aber auch die Architektur des Museums, wenn er beispielsweise eine
Drehtür auf der Terrasse des Museums nachbaut.