PER KIRKEBY: BRONZE, KALTNADEL, HOLZ
Per Kirkeby ist
international der bedeutendste Vertreter der skandinavischen Gegenwartskunst.
Der angehende Geologe trat 1962 der Experimental Art School in Kopenhagen bei
und fand eine Bildsprache, die facettenreich und in verschiedensten
künstlerischen Medien um Metamorphosen der Natur kreist. Stets betonte Kirkeby
dabei sein Selbstverständnis als Maler. Vor diesem Hintergrund sind auch seine
dreidimensionalen Arbeiten zu sehen, die er neben seinen berühmten
Backsteinskulpturen seit den frühen 1980er-Jahren als Bronzegüsse schuf.
Mit Beginn der
künstlerischen Laufbahn
entstand ein
umfangreiches druckgraphisches Œuvre, das sich gleichberechtigt neben den
anderen Gattungen behauptet. Die Ausstellung konfrontiert zum ersten Mal in
dieser Fokussierung zahlreiche Kaltnadelradierungen und Holzschnitte mit einer
Reihe von Skulpturen aus Bronze. Jüngst aufgetauchte Holzschnitt-Miniaturen aus
den späten fünfziger Jahren werden erstmals publiziert. Durch ihre jeweils
ausgeprägt haptische Materialität wird in diesen unterschiedlichen Medien etwas
Sinnliches fassbar, was etwa die taktil erfahrbaren Oberflächen der Graphiken
in eine eigentümliche Affinität zu denen der Plastiken bringt. Die latent
vorhandene Tendenz zum Metamorphotischen verbindet sich mit jenem lyrisch
gefärbten Klang, den letztlich auch die Farbe in den Gemälden dieses Künstlers
in sich trägt. (Text: Pinakothek der Moderne)