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1/03/2015

Haring, Keith - Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung München

GEGEN DEN STRICH

Keith Haring hatte es sich im New York der konservativen Reagan-Ära zum Ziel gesetzt, mit seiner Kunst auf gesellschaftliche Missstände aufmerksam zu machen. Er bezog klare Stellung gegen den kapitalistischen Exzess und engagierte sich für nukleare Abrüstung, Umweltschutz und die Gleichberechtigung des Menschen unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion oder Sexualität. Auf diesem in Ausstellungen bisher wenig thematisierten politischen und sozialkritischen Aspekt von Harings Lebenswerk liegt der Fokus dieser Retrospektive.

Erstmals seit 15 Jahren in Deutschland und zum allerersten Mal in München zeigt die Kunsthalle eine Einzelausstellung (01. 05.2015 - 30. 08.2015) über

>> Keith Haring * 1958 Reading1990 New York

Mehr als 120 Kunstwerke zeugen von der Vielfalt seines Schaffens: die frühen Subway-Drawings, großformatige Gemälde auf Leinwänden und Planen sowie Zeichnungen, Skulpturen und Emaille-Arbeiten. Dokumentarisches Material vervollständigt das Bild von Haring als Künstler und Aktivist. Die Exponate stammen aus amerikanischen und europäischen Museums- und Privatsammlungen – einige sind zum ersten Mal nach seinem Tod zu sehen.

Als Keith Haring mit 31 Jahren – nach einer Schaffenszeit von gerade mal einem Jahrzehnt – an den Folgen von AIDS starb, hatte er nicht nur für seine Kunst, sondern auch für sein politisches Engagement international Anerkennung erreicht: Nachdem er sich mit HIV infiziert hatte, nutze Haring sein Renommee und sprach offen über seine Krankheit. Damit leistete er einen wichtigen Beitrag zu ihrer Enttabuisierung. Der Künstler gründete 1989 die Keith Haring Foundation, deren beiden Hauptziele bis heute sind, unterprivilegierten Kindern Ausbildungschancen zu bieten und ein vorurteilsfreies Bewusstsein gegenüber HIV und AIDS zu schaffen. Der Einfluss auf seine eigene Generation kann kaum überschätzt werden.

Wenn Harings Schaffensphase auch kurz war, sein Ideal einer politisch engagierten Kunst lebt weiter, und die Wirkung seiner plakativen Bildsprache ist ungebrochen. (Text: Kunsthalle München)