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5/30/2015

Ein Goldenes Zeitalter - Kunsthaus Zürich

Meisterwerke der holländischen Malerei

Vom 28. 08.2015 - 29. 11.2015 werden 40 Gemälde der niederländischen Malerei des 17. Jahrhunderts aus einer Zürcher Privatsammlung mit einigen ausgewählten Werken aus den bedeutenden Beständen des Kunsthauses zu einer Ausstellung vereint: heitere Genreszenen, prachtvolle Stillleben und meisterhaft komponierte Landschaften von Jan Bruegel d.Ä., Hendrick Avercamp, Adriaen Coorte, Jan van Goyen, Aert van der Neer, David Teniers u.v.a.m.
Kaum je zu sehen waren die kleinformatigen Kabinettstücke, die jetzt von einem privaten Zürcher Sammler ans Kunsthaus Zürich gelangen. Die holländische Malerei, die mit den Werken der renommierten Stiftungen Koetser und Ruzicka bereits ansehnlich im Kunsthaus vertreten ist, erfährt dadurch eine weitere Aufwertung. Die meisterhaften Kompositionen sind von erlesener Qualität. Sie bestechen durch ihren Detailreichtum und den Zauber einer Zeit, in der das Selbstbewusstsein holländischer Künstler seinen Aufschwung nahm: Das Goldene Zeitalter – eine grosse Epoche der europäischen Kunstgeschichte.
Mit Ausnahme einiger Werke aus den katholischen südlichen Niederlanden dominiert die profane Kunst: Nicht zuletzt aufgrund der Hinwendung des nördlichen Landesteils zum Calvinismus fanden Hendrick Avercamp, Adriaen Coorte, Jan van Goyen, Aert van der Neer und andere Zeitgenossen (aber im Bereich der Landschaft auch der hier sehr einflussreiche Jan Bruegel d.Ä.) ihre Motive jenseits des Religiösen. Innerhalb der holländischen Kunst fand eine starke Spezialisierung statt, neben Portraits und Genreszenen entstanden etwa Landschaften, Stillleben und Seestücke. Die zumeist heiteren Genreszenen rücken den Alltag der überwiegend ländlichen Bevölkerung ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Bauern am Kaminfeuer, Familien beim Eisvergnügen, Schiffe in ruhiger See und mit viel Symbolik und repräsentativem Ehrgeiz aufgeladene Stillleben mit Blumen, Früchten und kostbarem Gerät: Holland zelebriert sich als ebenso bodenständige wie weltgewandte Handelsmacht. Ab den frühen 1670er-Jahren setzte militärisch der Niedergang ein, das Goldene Zeitalter ging seinem Ende entgegen. Das späteste Bild, das der Sammler in seine Kollektion aufnahm, datiert denn auch um 1700.Sein hoher Anspruch spiegelt sich auch darin, dass er fast ausschliesslich signierte Bilder erwarb – Signaturen als Ausdruck des wachsenden Bewusstseins ihrer Produzenten für einen Markt über Fürstenhöfe hinweg ins aufstrebende Bürgertum. Sammlungskonservator Philippe Büttner, der die Ausstellung kuratiert, fügt den Werken aus Privatbesitz einige aus der Sammlung des Kunsthauses hinzu. (Text: Kunsthaus Zürich)