1765 bewarb sich der Schweizer
Maler
mit dem „Jugendlichen
Selbstbildnis“ erfolgreich um die Stelle des kurfürstlich-sächsischen
Hofmalers. Er erhielt einen lukrativen Vertrag und wurde Mitglied der Dresdner
Kunstakademie. Trotz vieler Angebote, etwa aus Preußen, verblieb Graff Zeit
seines Lebens am sächsischen Hof.
Zahlreiche Aufträge zeugen von seiner
großen Beliebtheit als Porträtist. Graffs Kunst zeichnet sich zum einen durch
spätbarocke Standesporträts aus, die er als Hofmaler des sächsischen
Herrscherhauses schuf, und zum anderen durch Bildnisse, in denen er als
Auftragsmaler ein aufstrebendes und aufgeklärtes Bürgertum festhielt. In seiner
Rolle als Lehrer und seit 1789 als Professor an der Akademie wirkte der
Künstler stilbildend für die nachfolgende Generation Dresdner Maler. Anton Graff
schaue bis ins „Innere der Seele“, er „male nicht den Leib, sondern den Geist“,
wie Johann Georg Sulzer, ein Schweizer Philosoph, Aufklärer und
Kunstschriftsteller, über Graffs künstlerisches Schaffen urteilte.
Die Gemäldegalerie Alte Meister besitzt
rund 50 Werke von Anton Graff. Die Studio-Ausstellung in zwei Räumen (18.03.2019 - 16.06.2019) gibt mit
der repräsentativen Auswahl von rund 25 Ölgemälden einen Überblick über seine
Porträtkunst. Gezeigt werden zumeist Darstellungen sitzender Figuren im
Halbporträt und einige Gemälde, die die Personen in Lebensgröße wiedergeben,
wie beispielsweise die Ehebildnisse von Maria Josepha und Carl Adolph von
Carlowitz. (Text: Staatliche Kunstsammlungen Dresden)