Jürgen Partenheimer. Das
Archiv
Die Pinakothek der
Moderne in München bereitet für.2014 (31.01.–
21.04) eine Ausstellung von und mit
vor: »Das Archiv« als
physisches und psychisches »Lager« des Künstlers verknüpft Erinnerung und
Gegenwart, individuelles und kulturelles Gedächtnis in einer eindrucksvollen
Inszenierung. Dabei treffen Werke unterschiedlicher Zeiträumen und Medien
aufeinander: Ausgewählte Künstlerbücher und -texte, Gemälde, Arbeiten auf
Papier und Skulpturen erkunden den Beziehungsreichtum ihrer Formen und Inhalte.
Die Installation als Bild von Singularität und Differenz eröffnet dem Besucher
subjektive und reflexive Erfahrungsräume. Jürgen Partenheimer skizziert das
Projekt mit folgenden Worten: »Das Archiv des Künstlers bezeichnet weder einen
Ort noch einen Raum, es ist Synonym für alles Bestehende und Zusammengetragene
innerhalb und außerhalb eines offenen Terrains von Vorstellung und
Wirklichkeit«.
Jürgen Partenheimer ist für sein vielschichtiges Werk international
bekannt. In seiner künstlerischen Formulierung verbinden sich konstruktive
Elemente der Minimal Art mit lyrischer Intensität. Mit kritischem Bewusstsein
vermisst und kartografiert Partenheimer den ständig neu zu bestimmenden
Freiraum der Kunst und ihrer Praxis. Als Repräsentant einer subjektiven
Abstraktion zählt er zu den bedeutenden deutschen Künstlern der Gegenwart.
Die Ausstellung in München steht im Zusammenhang einer offenen Kooperation
orts- und raumbezogener Installationskonzepte mit der Sammlung Falckenberg,
Deichtorhallen, Hamburg, dem Gemeentemuseum Den Haag und der Vancouver
Contemporary Art Gallery. Parallel zu den unterschiedlichen, alle 2014
stattfindenden Ausstellungen bereiten die beteiligten Institutionen in enger
Zusammenarbeit mit dem Künstler ein Buch vor, das als weiterer, „fünfter Raum“
die verschiedenen Aspekte seines Werkes kommentieren und integrieren soll. Der
Einladung, sich an diesem Projekt mit Textbeiträgen zu beteiligen, folgten
internationale Autoren aus unterschiedlichen Disziplinen wie Anne Carson,
Lebogang Mashile, Carla Schulz-Hoffmann, John Burnside, Oswald Egger und Rudi
Fuchs. Das Buch erscheint beim Distanz Verlag, Berlin. (Text: Pinakothek der Moderne München)