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8/03/2018

Natur als Kunst - Kunstmuseum Erfurt

Die künstlerische Darstellung von Landschaft erfährt im 19. Jahrhundert einen tiefgreifenden Wandel. Inmitten der Natur entstehen in Malerei und Fotografie Werke von hoher Innovationskraft. 75 Landschaftsgemälde aus der Sammlung der Christoph Heilmann Stiftung am Lenbachhaus München sowie 60 Fotografien aus der Sammlung des Münchner Stadtmuseums machen das Wechselspiel von Ölmalerei und Fotografie facettenreich sichtbar. (05.08.2018 - 28.10.2018).  Zu den Höhepunkten der Gemäldesammlung zählen Werke von Blechen, Dahl, Feuerbach, Rottmann, Lenbach, Gurlitt, Schirmer, Spitzweg, Courbet, Rousseau und Corot. 
Parallel werden einige der bedeutendsten Fotografen des 19. Jahrhunderts mit ausgewählten Landschaftsfotografien präsentiert, unter anderem Adolphe Braun, Giacomo Caneva, Georg-Maria Eckert, Constant Alexandre Famin und August Kotzsch.
Von den Fesseln der Akademietraditionen befreit, begaben sich zu Beginn des 19. Jahrhunderts junge Maler aus ganz Europa auf Reisen. Im bayerischen Voralpenland, in den südlichen Regionen Italiens und Griechenlands oder im Wald von Fontainebleau begannen sie unmittelbar in der Natur zu malen. Das Abseitige und Unberührte der heimischen oder fernen Landschaften, der Ebenen oder Gebirgslandschaften sowie die Phänomene des steten Wechsels von Licht- und Wetterverhältnissen weckten um 1800 das Interesse der Landschafter und schon bald auch der Fotografen. Bei ihrem Aufbruch in die Natur befruchteten sie sich gegenseitig. Die Naturmotive aus dem Repertoire der Landschaftsmaler wiesen den Fotografen den Weg. Gleichzeitig halfen die Naturfotografien den ins Atelier zurückgekehrten Malern bei der Erinnerungsarbeit an der Staffelei. Mit der neuen Natursehnsucht entwickelten die Maler nicht nur neue Arbeitspraktiken, sondern es entstand das neue intime Landschaftsbild. (Text: Kunstmuseum Erfurt)